Archive for November, 2008

Ich musste sie gehen lassen…

Sonntag, November 9th, 2008

in-gedenken-wutzelchen-05112008.JPG

Es gibt Dinge im Leben, zu denen wir verpflichtet sind, wenn wir uns einen vierbeinigen Gefährten ins Haus holen. Die Liebe kommt von ganz allein und mit jedem Tag wächst sie ein Stückchen mehr. Man schätzt die kleinen Dingen und Eigenarten, als wäre es ein Mensch. Viele mögen sagen, es doch nur ein Hund, aber ein „Nur Hund“ begleitet dich viele Jahre deines Lebens, wird dir so vertraut, liebt dich ohne etwas dafür zu verlangen und bereichert dein Leben auf seine ganz eigene Weise. Aber ein Hund wird leider nicht so alt wie wir Menschen und wenn der Tag X gekommen ist, vor dem sich jedes Herrchen und jedes Frauchen fürchtet, dann müssen wir stark sein.

 Sie hatte 12 Jahre bei uns, 12 wunderbare Jahre von denen ich nicht einen Moment missen möchte. Schon ihr Start ins Leben hätte ihr Tod sein können, doch sie war eine kleine Kampfsau, stark und unbeirrbar bis zum Schluss. Ich wusste, dieser Tag würde kommen, bald kommen und der Tag kam … am 05.11.2008. Am Morgen tobte sie noch mit ihrem Hundekumpel Samson durch mein Schlafzimmer und verwüstete fröhlich bellend mein Bett. Kam mit Elan noch die Treppe hinunter, wartete Wutzelnd (ihr Stummelschwänzen wedelnd) vor der Haustür, um ihre Geschäfte zu erledigen im Hof. Doch ganz plötzlich von jetzt auf gleich, lag sie auf dem Sofa (ihrem Stammplatz) und ich hörte sie brummen. Das tat sie nur wenn gekrault wurde, doch während sie brummte zog sie ständig die Bauchdecke ein und ich wusste meine Süße hat Schmerzen … schlimme Schmerzen, denn sie war niemals wehleidig, hat nie geweint, nie gejammert …. und ich ahnte, der Tag ist gekommen.

Die Vorahnung bestätigte sich … mein Wutzelchen war todkrank, obwohl man es ihr vorher nicht anmerkte. Die Schmerzen kamen so plötzlich und ich wusste, sie will jetzt gehen. Die Entscheidung sie gehen zu lassen war selbstverständlich und nicht das Schlimmste … schlimm war für mich, sie gehen lassen zu müssen. Gegen 17 Uhr ist sie dann in meinen Armen gestorben, nach 12 schönen, erinnerungenschweren Jahren die mich lächeln lassen und doch zum weinen bringen. Sie fehlt und sie wird immer fehlen.

Es gibt viele Haustierhalter, die glauben und hoffen, dass ihre Lieblinge über eine Regenbogenbrücke ihren Weg ins Paradies laufen, wenn sie gehen und dort all die anderen, die diesen Weg vor ihnen gegangen sind, auf sie warten. Der Gedanke daran, dass meine Cheyenne jetzt wieder mit Dakota und Nita zusammen toben kann, rennen und spielen, gefällt mir. Und mein Rottimädchen hat sich das wirklich verdient.

Ich musste sie gehen lassen, eben weil ich sie so sehr geliebt hab und es noch immer tue. Sie fehlt und all ihre kleinen Eigenheiten, die vielen Dinge, die sie ausgemacht haben, ihr Geruch, ihr Blick und ihre Liebe … Ich bin ihr so unendlich dankbar für diese wunderschöne Zeit, die sie unser Leben begleitet hat.

You did great and thank you, America for this moment of history!

Mittwoch, November 5th, 2008

Es ist nicht nur das tiefe Aufatmen, dass die Ära G. Bush ENDLICH ein Ende hat und dieser Typ aus dem Weißen Haus fliegt. (Bush will zurück nach Texas, um dort als Redner und Redenschreiber sein Geld zu verdienen *weglach*)

 

Zum ersten Mal in der Amerikanischen Geschichte stand ein afroamerikanischer Mann zur Wahl am 04. November 2008. Ein Mann mit Ausstrahlung, Intelligenz und beeindruckenden Reden. „YES WE CAN!“ Mit diesem Slogan redete sich Obama in die Herzen der Welt und selbst mit seiner Reise nach Berlin, seine Rede vor dem Brandenburger Tor wurde herzlich aufgenommen und er wurde gefeiert.

 

Er ist der 44. Präsident der United States of America. Jedem Kind in den Staaten wird immer gesagt: Du kannst alles werden, was du willst! Selbst Präsident von America!

 

Doch welches afroamerikanische Kind hatte das bisher geglaubt? Jetzt werden auch sie es glauben!

 

Gestern Nacht dachte ich an die historischen, beeindruckenden Reden des Martin Luther King, als Obama vor die Menge trat und seine Rede an seine Wähler, Nichtwähler, Wahlhelfer, seine Nation und die Welt begann. Im Hintergrund der Gedanke, dass seine Großmutter, die Frau die ihn aufzog an seinem Siegtag in der Nacht gestorben ist.

 

Was war es, das ihn ins Weiße Haus gebracht hat?

Eine hervorragende Wahlkampfstrategie? Davon bin ich überzeugt, denn er hat jegliche Möglichkeiten genutzt, die es gab. Er eröffnete in jedem Staat mehr Wahllokale als sein Gegner und beschäftigte wesentlich mehr Wahlhelfer als McCain.

 

Das Obama schwarz ist? Auch das ist sicher ein Punkt, der viele in die Wahllokale trieb. Wenn man bedenkt, das sogar hier Geschichte geschrieben wurde, denn die Wahlbeteiligung war bei der gestrigen Wahl höher den je und ¾ aller Amerikaner haben sich zur Wahl angemeldet, bildeten Schlangen vor den Lokalen und viele junge Wähler kamen dem dringlichen Ruf von Obama und vielen Prominenten nach, wählen zu gehen.

 

Dass Obama ein junger Präsident ist? Auch das ist sicher ein Teil, der den Sieg ausmachte, denn Amerika lechzte nach einer Veränderung, braucht frischen Wind, benötigt jemanden der die Ärmel hochkrempelt und die unzähligen Baustellen intern endlich anpackt.

 

Zur Zeit besitzt Obama 338 Wahlmännerstimmen und erringt damit ebenso einen hohen historischen Sieg.

 

Es ist gestern Nacht soviel Geschichte geschrieben worden, dass man fast ein wenig Angst bekommen könnte, dass es schneller vorbei sein kann, als einem lieb ist. Ich hoffe und wünsche, dass die Veränderungen, die sich Obama zum Ziel gesetzt hat, er auch umsetzen kann. Seine Siegrede klang nach Hoffnung, Tatkraft und doch vergaß er nicht zu erwähnen, dass ein langer und auch steiniger Weg vor Amerika liegt. Es klang aufrichtig, ehrlich und ich glaube genau das ist es, was Amerika braucht.

 

Danke, für diesen so wunderbaren Moment voll Geschichte! Ein Tag, den man wohl nie vergessen wird, mit der Tatsache, dass man es live und in Farbe miterleben durfte.

 

 

Eure

Pandora