Es ist zum Haareraufen mit diesen Gesetzen und überhaupt

Als Autorin will man doch einfach nur schreiben, schreiben, schreiben, schreiben … aber wenn es dann ernst wird, möchte man sich am liebsten wirklich die Haare raufen. Um als Freiberufliche Autorin durch die Lande zu tippen, wirds schon fast kriminell, auf was man alles achten muss, ws man berücksichtigen und welche Forumlare es auszufüllen gilt … AHHHHHHH.

Es gibt tausend verdammte Bücher darüber, wie man einen guten Roman schreiben, es an den Verlag bringt und wie man ein gutes Manuskript verfasst, aber kein Aas sagt einem all die Dinge, die drum herum noch wichtig sind. Vielleicht mach ich mich auch selbst nur zum Vollhorst und denk viel zu viel darüber nach, aber allein was die Künstlersozialkasse betrifft, stößt man auch extrem unterschiedliche Meinungen.

Zum einen ist die KSK für Künstler laut Gesetz eine Pflichtkasse (zumal man eh seid Januar d.J. dazu verpflichtet ist sich Kranken zuversichern als Freiberufler), aber wenn man dann liest, wen die alles schon abgelehnt haben, wird mir ganz anders. Ruft man da an, gibt es keinen der einem Fragen beantworten kann, oder Informationen zur Verfügung stellt. *am Kopf kratz* Man muss ersteinmal einen Antrag stellen und alle wichtigen Unterlagen mitschicken, dennoch dauert die Bearbeitung ob man nun als Künstler unter ihren Prämissen gilt oder nicht, meist Monate. Doch sobald man eine freiberufliche Tätigkeit aufgenommen hat, ist man gleichzeitig verpflichtet dies innerhalb eines Monats beim Finanzamt zu melden, was gleichbedeutend auch wiederum bedeutet, man muss sich laut Gesetz selbst krankenversichern …wenn aber die Bearbeitung wiederum der Künstlersozialkasse mehrere Monate dauert und man Gefahr läuft abgelehnt zu werden, da man laut ihnen doch nicht als Künstler gilt … ich hoffe, ihr seht was ich meine. Es ist mal wieder typisch für Deutschland, bürokratisches Chaos wohin man blicken möchte und keiner kann einem eindeutig mal eine vernünftige Auskunft geben. *seufz*  

Am liebsten möchte man in dem Moment doch einfach nur noch schreien: ICH WILL DOCH NUR SCHREIBEN!

In den letzten Tagen komm ich mir immer mehr vor wie ein totaler Vollhorst mit null Peilung von garnüscht. Das genialste aber ist, sowohl das Finanzamt als auch die Künstlersozialkasse verlangt eine nahezu genauer Einschätzung deines zukünftigen Einkommens … ÄH, HALLOOOOO?!?! Ich bin Autorin, keine Wahrsagerin … woher soll ich den wissen, wie gut oder ob sich das Buch (das übrigens im Winter 2009 oder Frühjahr 2010 erst erscheinen wird) verkaufen wird? Wie soll ich das denn bitte einschätzen, das ist schließlich mein erster Buchvertrag und so ein Roman braucht eine gewisse Anlaufzeit? Außerdem bin ich eben ein totel Frischling auf diesem Gebiet. Sollte es irgendeinen netten Menschen geben dadraußen, der mir das erklären kann … BITTE MELDE DICH!

Ich bin zwar gelernte Kauffrau, aber hier steh ich wirklich wie ein Städter im Wald und seh ihn vor lauter Bäumen scheinbar nicht. *lach* Garantiert mach ich mir das Leben diesbezüglich wieder mal selbst schwer und alles ist viel leichter als ich mir denke. Dazu muß ich allerdings zugeben, das ich in solchen Belangen immer alles ganz genau wissen will und wenn ich keine Antwort finde, macht mich das kirre.

Zu allererst hab ich meine Mitgliedschaft bei Ver.di per Post abgeschickt, zu dieser Gewerkschaft gehört u. a. auch der Verband deutscher Schriftsteller. Ich kann im Grunde nur jedem Schreiberling empfehlen, sich dort anzumelden, denn u. a. ist alles was die Schriftstellerische Tätigkeit betrifft auch Rechtschutzversichert und im Mitgliedsbeitrag enthalten. (der Mindestbeitrag von 2,50 Euro im Monat schließt nur einen eingeschränkten Rechtschutz, ab einem Mitgliedsbeitrag von 15,00 Euro Monatlich den vollen Rechtschutz ein) Schließlich geht es beim Schreiben um Urhebergesetz, Verlagsrecht usw. und es gibt keine Rechtschutzversicherung die soetwas anbietet. Ob es nun um Ärger mit einem Verlag, oder auch nur die unberechtigte Nutzung von Dritten deiner Texte betrifft … Ich denke einfach Rechtschutz ist immens wichtig, aber Ver.di bietet seinen Mitgliedern u. a. auch an Verlagsverträge durch versierte Rechtsanwälte zu prüfen … und ganz ehrlich … was man da alles beachten und wissen muss, ist wirklich nicht wenig. Außerdem helfen die netten Menschen dort auch bei Fragen und genau das brauch ich auch jetzt … Hilfe. Egal wie man die Recherchen gestaltet, jeder weißes am besten wie man Bücher richtig schreibt, aber keiner erklärt eben, was für einen Rattenschwanz sowas nachsich zieht und das alles hat überhaupt nichts mit Schreiben, Verlagen oder Lektoraten zutun.

Aber diese widrigen Umstände schmälern meinen Schreib-Elan nicht im Geringsten. Mein zweiter Roman ist nun fast fertig überarbeitet, mir fehlen hier und da noch ein paar Kleinigkeiten und mein Dritter Roman hat bereits seine Storyline und die Figuren dazu haben sich auch schon höflich und genau vorgestellt. Es ist jedoch erneut faszinierend, wie mich das jetzige Lektorat an meinem Erstling schon wieder geformt hat. (Danke an Frau Weiss und Frau Hollerbach ;O) )

Wieder habe ich einiges dazu gelernt und ohne das ich bewusst darauf achte, vermeide ich Dinge, die mein Erstling besessen hat. Den ersten Durchgang meines Lektorats ist bereits beendet und das Schätzchen liegt wieder beim Verlag. Noch immer kämpfe ich mit einem Neuen Titel dafür, aber auch das Kürzen wird immer schwieriger, denn der Roman ist zu lang … Mh, mal sehen ob die liebe Lektorin noch Rotstiftwürdiges finden wird im zweiten Lektoratsgang.

Nun ja, jetzt heißt es erst einmal warten … auf die Antwort von Ver.di, meiner Krankenkasse, und meiner Steuerberaterin … und auf den Geistesblitz, der mir sagen wird: Mücken, nicht Elefanten … und wenn ich mal druchgestiegen bin, vielleicht schreib ich mal einen Ratgeber darüber, wie man ein wirklich gutes Buch …äh nein, wie man als Jungautor, durch den Gesetzesdschungel findet ohne Tote und Verletzte zu hinterlassen. *lach*

In diesem Sinne … sonnige Grüße

Eure

Pandora

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